„Praxis im Zentrum“: Michael Otaka tritt Nachfolge von Hans Beiersdorf an- Neues Trio betreibt künftig chirurgisch-orthopädische Gemeinschaftspraxis
Dieser Tage arbeiten sie noch zu viert in der „Praxis im Zentrum“, am 1. Oktober nur noch zu dritt: Hans Beiersdorf (rechts) wechselt in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt Michael Otaka (links) an. Der Unfallchirurg und Orthopäde wird die Gemeinschaftspraxis mit DR. Matthias Weidner (zweiter von links) und Dr. Roland Heinen (zweiter von rechts) betreiben.
Bremervörde. Im Jahr 1990 verändert sich die Praxislandschaft in Bremervörde nachhaltig. Damals eröffneten die Chirurgen Dr. Konrad Raabe und Hans Beiersdorf in der Marktstraße eine Gemeinschaftspraxis. Es war die Praxis, die das ambulante Operieren in Bremervörde etabliert hat. „Bis dato lag man bei einer Arthroskopie noch vier Tage im Krankenhaus“, erinnerte sich Beiersdorf, der sich jetzt nach 27 Jahren, in den Ruhestand zurückzieht. Seine Nachfolge tritt mit Michael Otaka ein waschechter Bremervörder an. Der 44-Jährige Orthopäde und Unfallchirurg arbeitete bislang als Oberarzt im Klinikum Debstedt und wird die „Praxis im Zentrum“ künftig mit seinen Kollegen Dr. Roland Heinen und Dr. Matthias Weidner betreiben.
„Warum soll ich in der ganzen Welt suchen, wenn es jemanden in Bremervörde kenne und von dem ich weiß, dass er eine gute Arbeit macht.“ Hans Beiersdorf lacht, als er darüber spricht, wie es zu der Übergabe an Michael Otaka gekommen ist. „Ich kannte Dich schon, als Du vor 25 Jahren gerade Abitur gemacht hattest und ‚Abi 92‘ hinten in die Frisur rasiert hattest“ Jetzt muss auch Otaka herzlich lachen.
„Man kennt sich eben in einer kleinen Stadt“, sagt Beiersdorf. Vor drei Jahren etwa, als er langsam an seine Nachfolge gedacht habe, sei er auf den damaligen Oberarzt am Debstedter Krankenhaus herangetreten. Mit seinem Anliegen rannte Beiersdorf dort offene Türen ein. „Man kann sagen, dass es schon immer ein Ziel in meinem Leben war, in einer eigenen Praxis in meinem Heimatort zu arbeiten“, verrät Otaka.
Der 44-Jährige studierte nach besagter Rasur im Haar in Marburg Medizin und absolvierte ab 2003 die Facharztausbildung zum Orthopäden am Klinikum Depstedt und dem Elbe-Klinikum Stade. Eine zweite Facharztausbildung zum Unfallchirurgen ließ der passionierte Fußballer folgen. Zuletzt war Otaka geschäftsführender Oberarzt und ständiger Stellvertreter der Chefarztes im Wirbelsäulenzentrum in Depstedt. Mit seiner Frau und zwei Kindern lebt Otaka in Bremervörde.
„Ich freue micht, dass es ein ‚Hiesiger‘ geworden ist“, sagt Beiersdorf, und Otaka freut sich darüber ebenso. Auch, weil das Pendeln in den Nachbarlandkreis Cuxhaven mit dem Wechsel in die eigenen Praxisräume ein Ende hat. Ganz aufs Ruhekissen wird sich Beiersdorf aber auch nicht nach dem 1. Oktober nicht zurückziehen. Dem neuen Ärzte-Trio Heinen, Weidner und Otaka wird er weiterhin mit Blick auf Hausärztliche Notdienste und Urlaubsvertretung zur Verfügung stehen. „Zudem“, schmunzelt Michael Otaka, „können wir bestimmt in Person von Hans weiter auf eine vierte Meinung zählen.“
Das Kann nie schaden, zumal sich das Angebot in der „Praxis im Zentrum“ in den vergangenen mehr als 25 Jahren ständig vergrößert hat. Zu den ambulanten Operationen, die in den OPs in der Marktstraße vorgenommen werden, gehören Kniespiegelungen, Krampfaderoperationen, Zehenkorrekturen und Vorderfußoperationen ebenso wie Leisten- und Nabelbrüche, Karpaltunnel- und Schleimbeuteloperationen sowie Shuntoperationen, Lidstraffungen und Laserbehandlungen.
Die Praxis hat die Berechtigung, Patienten nach Arbeitsunfällen zu behandeln. Dazu gehören auch Schul- und Wegunfälle. Außerdem bietet die Praxis, die mit derzeit 18 nicht-ärztlichen Mitarbeitern längst nicht mehr zu den kleinen Arbeitgebern in Bremervörde gehört, Behandlung bei Sportverletzungen, orthopädischen Krankheitsbildern, Gefäßdiagnostik und Lymphologie an.
Seine neuen Kollegen und Praxis-Mitarbeiter kennt Michael Otaka nicht erst seit einigen Wochen. Mit Dr. Matthias Weidner, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Durchgangsarzt, arbeitete er zusammen am Elbe-Klinikum in Stade. Auch Dr. Roland Heinen, Facharzt für Chirurgie/Gefäßchirurgie sowie Lymphologe, kennt er schon seit Jahren.
Beiersdorf jedenfalls ist froh, dass die Praxis nach seinem Ausscheiden ein neues, gut harmonierendes Führungstrio gefunden hat, dass auch in den kommenden Jahrzehnten mit Blick auf die ambulante Chirurgie den Standort Bremervörde sichern wird- nicht nur, aber auch mit Blick auf den Facharztmangel, der ansonsten auf dem „platten Land“ weit verbreitet ist.
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